Geschichte der Ortschaft Burggrumbach
Burggrumbach liegt nordöstlich von Würzburg, an der B19 Richtung Schweinfurt.
Urkundlich taucht Burggrumbach schon gegen 800 in Fuldaer Urkunden auf. Aber erst mit dem Auftreten der Adelsfamilie von Grumbach fließen die Quellen über die Geschichte der Gemeinde reichlicher. Markward l. ist einer der ersten dieser Familie, der um 1130 mit dem Beinamen ,von Grumbach in den Urkunden erscheint. Der Besitz dieser reichen und mächtigen Familie erstreckt sich von Schwaben über Franken bis nach Thüringen. Burggrumbach, damals noch Grumbach genannt, war der Stammsitz dieser Familie, die ihre Macht vor allem durch zahlreiche Vogteien über Klöster erworben hatte. Schon 1282 verkaufen die Grafen von Rieneck die Burg und die dazu gehörigen Besitzungen im Dorfe.
Nach der Rienecker Fehde mit Mainz kommen 2/3 der Burg als Pfand an den Mainzer Bischof, 1/3 er- hält Ritter Wolf in von Wolfskeel. Mit dem Tod Heinrichs von Grumbach gelangen die Burg und der Ort durch dessen Erbtochter Udalhilt an den Grafen Ludwig III. von Rieneck. Am 16. April 1309 übergibt Graf Ludwig V. d.J. von Rieneck 2/3 der Burg und Herrschaft Grumbach mit allen Rechten, die bisher sein Eigentum waren, an das Erzstift Mainz und erhält sie als Lehen zurück. Am 3. Juni 1325 lässt sich Graf Ludwig die Herrschaft Grumbach mit der dortigen Burg und den Orten Bergtheim, Burggrumbach, Rimpar und Kürnach erneut durch das Erzstift Mainz zu Lehen auftragen. Am 19.Juni 1328 verkaufen er und seine Ehefrau Adelheid, geb. von Hohenlohe, ihren Teil der Burg und Herrschaft Grumbach mit allen Zugehörungen an Eberhard von Wolfskeel, der sich nun eben-falls ,von Grumbach nennt.1363 schließen die Mitglieder der Familie einen Vertrag über den Ausbau der Burg ab. Acht Söhne des verstorbenen Weiprecht von Grumbach verpflichten sich, im Laufe von 5 Jahren 900 Pfund Heller in die Burg zu verbauen. Im Jahre 1446 beurkunden zwei Familiengruppen einen Vertrag zwischen einander über einen Burgfrieden in und um die Burg.
Die mittlerweile weit verzweigte Familie hatte sich in mehrere Linien gespalten, die nicht immer friedlich miteinander auskamen. Man unterscheidet drei Linien: die Linie zu Burggrumbach, die Linie zu Rimpar und Unterpleichfeld und die Linie zu Estenfeld. Am 20.Juni 1602 trägt Hans Christoph von Grumbach die halbe Burg samt Zugehörungen dem Hochstift Würzburg zu Lehen auf. Nach dem Tod Hans Christophs 1612 zieht Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn die Lehen ein. Im Jahre 1612 äschert ein Brand das Wohnhaus neben der Burg ein, im gleichen Jahr stirbt der letzte Schlossherr. Damit ist die Linie der Grafen von Grumbach erloschen. Die Besitzungen fallen zurück an den Landesherrn, den Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn. Nach dem Bau der neuen Pfarrkirche 1603 – 1608 und nach dem Ende des 30jährigen Krieges, in dessen Verlauf auch das Schlossstallgebäude eingeäschert wird, beschlielßt man, das Wohnhaus wieder aufzubauen und das Ganze zum Pfarrhof zu machen. Gleichzeitig wird der bisherige Pfarrhof mit halbem Pfarrgut unten im Dorf verkauft. Das Pfarrhaus, zu dem ein grol3er Garten gehört, befindet sich in mitten des Dorfes und ist uns heute noch als das Reuthalsche Haus bekannt. 1796 wird Burggrumbach durch die Schlacht an der Kürnach nochmals schwer in Mitleidenschaft gezogen.
Auf dem Rückzug vor den nachdrängenden siegreichen kaiserlichen Truppen zünden die Franzosen Burggrumbach, Unterpleichfeld und Mühlhausen an, um dem Gegner die Verfolgung zu erschweren. 1799 ist zu lesen: Burggrumbach ist ein katholisches Pfarrdorf im Amte Prosselsheim von 38 Häusern, die 1796 bei der Schlacht bei Würzburg größtenteils abbrannten“. 1803 kommt Burggrumbach an das Kurfürstentum Bayern, 1806 an das Großherzogtum Würzburg und 1814 wieder zurück an das zwischenzeitlich zum Königreich aufgestiegene Bayern. Seit 1972 ist Burggrumbach ein Ortsteil von Unterpleichfeld.